Wir befinden uns am Anfang des neuen Jahres und wollen einen Blick auf die kulinarischen Neujahrstraditionen in Japan werfen. Wie du bestimmt weißt, ist es in Japan üblich, durch verschiedene Bräuche und Symbole Geister zu verjagen. Aber auch das Essen spielt eine wichtige Rolle, um ein neues Jahr gebührend willkommen zu heißen. Wusstest du zum Beispiel, dass lange Nudeln ein langes Leben symbolisieren?
Ein Jahr geht zu Ende – der 31. Dezember
Bevor das Jahr zu Ende geht, ist es in Japan üblich, sich mit Kollegen oder Freunden im Dezember zum Essen zu verabreden. Das alte Jahr wird verabschiedet und alte Lasten sollen nicht mit ins neue Jahr genommen werden. Am letzten Tag des Jahres putzt man ausgiebig die Wohnung, vertreibt Geister und trennt sich von Altlasten. Anschließend trifft man sich in der Familie und isst lange Soba-Nudeln. Sie stehen für ein langes, glückliches Leben und dürfen nicht abgebissen werden, sondern landen als Ganzes im Mund.
Rein ins neue Jahr – der 1. Januar
Das Neujahrsfest ist ein sehr wichtiger traditioneller Feiertag in Japan. Klassisch isst man eine Misosuppe, Reiskuchen (Mochi) und Gemüse, aber auch gelierte Fischpaste, Kobumaki (in Kombu eingerolltes Essen), Süßkartoffeln und schwarze Sojabohnen. Häufig gibt es viele kleine Speisen. Seit einigen Jahren sind auch Gerichte wie Sushi, frittiertes Huhn oder Pizza zum Neujahrstag beliebt. Zum Jahresanfang werden die süßen Mochi aus Reisteig im ganzen Land gegessen und als Dekoration verwendet. Mochi und Mandarinen bzw. Bitterorangen (Daidai) sollen Glück bringen, weshalb man diese Lebensmittel in allen japanischen Häusern findet. Der Brauch geht noch auf die Edo-Zeit (ab dem 17. Jh.) zurück, als wohlhabende Familien diese Lebensmittel an andere verteilten. Daidai bedeutet auch „Generationen“. Somit steht die Frucht für Langlebigkeit und Familie.
Weitere Bräuche zum Neujahrsfest
Dem ersten Tempelbesuch wird in Japan viel Bedeutung beigemessen, gern direkt schon kurz nach Mitternacht und im feierlichen Kimono gekleidet. Ein neues Jahr wird mit 108 Glockenschlägen begonnen. Sie stehen für menschliche Begierden, die es zu überwinden gilt. Am Neujahrstag besucht man also einen Schrein statt Feuerwerk zu zünden, beschenkt Kinder in der Familie und erhält viele postalische Neujahrsgrüße. Bis mindestens zum 3. Januar wird das neue Jahr gefeiert. Je nach Region und Familie gibt es spezielle Bräuche für die ersten Januar-Tage. In jedem Fall gilt: Es wird immer lecker.
MYCONBINI-Tipp: Wenn du auf das neue Jahr noch nicht genug angestoßen hast, empfehlen wir dir den fruchtig-milden Sake von Ishikawa.