Japanisch Grillen – Rezepte für Yakitori und Co.

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Gelächter, „Kampai“-Rufe und der Geruch nach gegrilltem Fleisch dringt aus der Tür eines Restaurants in Japan. Yakiniku steht groß auf einem Schild vor dem Eingang. Mehrere Tische für jeweils zwei Personen säumen die Wand, jeder einzelne ist mit einem kleinen Tischgrill und einer eigenen Abzugshaube ausgestattet. An einem kleinen Stand daneben brutzeln Yakitori-Hähnchenspieße auf dem Rost, die der Koch gekonnt wendet und immer wieder mit einer braunen Soße bestreicht. Schon vom Zusehen läuft einem das Mund im Wasser zusammen und schon gibt man im Austausch gegen einen der leckeren Spieße ein paar Yen-Münzen ab. Japan hat eine reichhaltige Grillkultur, die sich grundlegend von der westlichen unterscheidet. Mit ein paar Kniffen, den richtigen Zutaten und Rezepten kann man aber auch bei uns Japanisch grillen. Sogar vegetarisch.

Ist japanisch Grillen immer Yakiniku?

Erst einmal bedeutet der Begriff Yakiniku wortwörtlich übersetzt tatsächlich „gegrilltes Fleisch“. Sieht ein Japaner auf einem Schild jedoch das Wort Yakiniku, denkt er nicht an Steak oder gar Würstchen. Stattdessen handelt es sich bei Yakiniku-Restaurants um jene Lokale mit eigenem Grill pro Tisch, auf dem hauchdünn aufgeschnittenes Fleisch, Pilze und Gemüse wie Kürbis, Kohl oder Mais gegrillt werden. Die feinen Scheiben sind blitzschnell durch. Zusätzlich stehen auf dem Tisch kleine Schalen mit Soße (genannte Yakiniku no Tare) zum Dippen, was den Geschmack von Fleisch oder Gemüse perfekt abrundet.

Kommt dir bekannt vor? Bei uns hast du sowas vielleicht schon mal ähnlich in einem Korean-BBQ-Restaurant gegessen. Auch die Yakiniku-Lokale gehen auf koreanische Wurzeln zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg eröffneten Einwanderer Grillrestaurants, wie sie diese von zu Hause kannten, und so fand das Grillen am Tisch den Einzug in die japanische Esskultur.

Allerdings gibt es gegrilltes Fleisch in Japan natürlich schon viel länger und beschränkt sich nicht nur auf Yakiniku. Auch Spießchen aller Art gehören zur japanischen Küche, am bekanntesten sind Yakitori, also gegrilltes Geflügel. Aber auch alles Mögliche andere landet in Japan aufgespießt auf dem Grill, von Meeresfrüchten über Gemüse bis hin zu Innereien. Das korrekte Wort ist dann Kushiyaki, von Kushi für Spießchen.

Zu Hause japanisch Grillen

Viele japanische Haushalte haben auch einen Tischgrill für zu Hause. Der passende Grill zum japanischen Grillen ist ein Konro-Grill (auch Hibachi oder Yakitori-Grill genannt). Dieser hat innen eine Schicht Kieselgur, was in Kombination mit der richtigen Binchotan-Kohle eine besonders große Hitze ermöglicht. Die braucht es, um die feinen Fleischscheiben schnell zu garen, ohne sie auszutrocknen. Dadurch unterscheidet sich japanisches Grillen vom westlichen Grillen, wo eher große Fleischstücke über einen längeren Zeitraum hinweg gegrillt werden.

Kannst du also zu Hause überhaupt Japanisch grillen? Ja, denn japanisches BBQ ist nicht immer Yakiniku. Mit den richtigen Zutaten und Soßen kannst du auch Steak, Filet oder Gemüse japanisch würzen. Und auch Spießchen gelingen auf jedem Grill.

Du willst den echten Yakiniku-Geschmack, auch ohne entsprechenden Tischgrill? Das geht am einfachsten mit einer Yakiniku no Tare (zum Beispiel die Kultsoße von Ebara oder eine Variante mit Knoblauch). Dippe gegrilltes Gemüse oder in mundgerechte Stücke geschnittenes Fleisch in die Soße oder nutze sie als Marinade, zum Beispiel auch für Tofu.

In unserem Onlinehsop für hochwertige japanische Lebensmittel findest du auch viele weitere original japanische Würzsoßen, mit denen du deinem gegrillten Steak oder Gemüse eine japanische Note verleihen kannst. Unsere Empfehlungen sind Bulldog Tonkatsu Sauce, Teriyaki-Soße, eine Sojasoße mit Zitrusnote oder Yuzu-Kosho-Chilipaste.

Japanisches BBQ: Rezept für Yakitori-Spieße

Authentisch japanisch grillst du am einfachsten mit Yakitori-Spießchen. Dafür haben wir ein einfaches Rezept für dich.

Zutaten (für 12 Spießchen):

  • 500 g Hühnerbrust oder Hühnerschenkel, in mundgerechte Stücke geschnitten
  • Frühlingszwiebeln, in 2 cm lange Stücke geschnitten (Tipp: Die Zwiebeln kannst du je nach Saison auch durch anderes festes Gemüse wie zum Beispiel Spargel oder Kürbis ersetzen)
  • 120 ml Sojasoße
  • 120 ml Mirin
  • 4 EL Sake
  • 4 EL Wasser
  • 1 EL Zucker
  • 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
  • 1 TL geriebener Ingwer
  • Holzspieße, in Wasser eingeweicht

Anleitung:

  1. In einem Topf Sojasoße, Mirin, Sake, Zucker, Knoblauch und Ingwer vermischen.
  2. Aufkochen lassen und bei geringer Hitze köcheln lassen, bis die Soße auf ein Drittel der ursprünglichen Menge eingedickt ist, ca. eine halbe Stunde. (Tipp: Die Soße hält sich im Kühlschrank in einem dicht verschlossenen Glas für zwei bis drei Monate.)
  3. Die Hühnerstücke und Frühlingszwiebeln abwechselnd auf die Holzspieße stecken.
  4. Den Grill vorheizen und die Spieße bei mittlerer Hitze grillen, bis das Fleisch durchgegart und leicht karamellisiert ist. Für den echten Yakitori-Geschmack die Spieße dabei regelmäßig wenden und dabei immer wieder mit der Marinade bestreichen.
Foto: Ewan Munro, Flickr, CC BY-SA 2.0

Vegetarische, gegrillte Miso-Auberginen

Natürlich kann man auch Gemüse nach japanischer Art grillen. Viele Sorten bekommen eine ganz besondere Note durch Miso-Paste. Fürs Garten-BBQ eignen sich zum Beispiel Auberginen hervorragend. Mit etwas Glück findest du im Supermarkt sogar japanische Auberginen. So bereitest du sie zu:

Zutaten (für 4 Hälften):

Anleitung:

  1. Die Auberginen längs halbieren und das Fruchtfleisch kreuzweise einschneiden, ohne die Haut zu durchschneiden.
  2. In einer Schüssel Miso-Paste, Mirin, Sojasoße, Zucker, Sesamöl und Knoblauch zu einer glatten Paste verrühren.
  3. Die Schnittflächen der Auberginen großzügig mit der Miso-Marinade bestreichen.
  4. Den Grill vorheizen und die Auberginen bei mittlerer Hitze mit der Schnittfläche nach unten grillen, bis sie weich und leicht karamellisiert sind.
  5. Mit Sesamsamen bestreuen und servieren.

Mit diesen Tipps und japanischen Grillrezepten bist du bestens gerüstet für einen unvergesslichen Abend mit Familie oder Freunden. Viel Spaß beim Ausprobieren!


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